Ich bin als Spätaussiedlerin 1997 in die BRD in die Stadt Leipzig mit der Familie eingereist.
Die neue Heimat hat uns mit Vorsicht aufgenommen, deswegen hatten wir das Gefühl, in der neuen-alten Heimat sind wir angekommen. So richtig angenommen worden waren wir jedoch nicht, weil die Sprache, obwohl wir von Kindheit an die deutsche Sprache - unseren Dialekt - gesprochen haben, nicht gereicht hat. Nun mussten wir uns mit meiner Tochter in das Leben in Deutschland einleben, es hat auch wunderbar geklappt.
Mein Hilfssyndrom hat mir dabei sehr geholfen, z. B. im Sprachkurs und im Übergangswohnheim den Leuten zu helfen, Mut zu machen, wenn sie die ersten Berge von Papierkram in die zitterten Hände bekommen haben. So kam es, dass ich von Anfang an freiwilliges soziales Engagement leistete, ohne zu wissen, dass ich einen wichtigen Beitrag im Bereich Integration geleistet habe.
Von Anfang an habe ich mich bemüht, eine Arbeit zu finden. Mein Diplom konnte ich an den Nagel hängen, es wurde nicht anerkannt. Ich habe eine Arbeit, um den Lebensunterhalt zu verdienen, immer gefunden, aber für meine Seele habe ich immer ehrenamtlich den Leuten geholfen und dabei auch selbst viel gelernt. So ging es immer weiter.
2001 sind wir mit meiner Tochter (wegen eines Ausbildungsplatzes) nach Karlsruhe - also von Osten nach Westen - umgezogen, wieder begann alles von vorne.
Im gleichen Jahr wurde ich zur Vorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland der Kreis- und Ortsgruppe Karlsruhe gewählt. Seitdem ist die Integration als Schwerpunkt meiner Arbeit mein Ziel. Schon nach den ersten vier Jahren meiner Tätigkeit wurde ich von dem Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich für ehrenamtliches Engagement in der Stadt Karlsruhe gewürdigt.
Ich engagierte mich sowohl sozial als auch politisch für Integration der Deutschen aus Russland und Migranten, die Kulturarbeit und Bildung sind nach meiner Meinung ein wichtiger Bestandteil der Integration. Unter Integration verstehe ich nicht nur das „Miteinander leben“, sondern auch das „Einander helfen“.
In der Stadt Karlsruhe ist unsere Arbeit anerkannt und seit 2009 wird mit Tat und Rat, auch finanziell unterstützt und die von mir gesetzten Ziele habe ich erreicht. Aus familiären Gründen bin ich wieder umgezogen und seit 2012 wohne ich in der schönen Stadt Esslingen. Dort geht es mit der Integrationsarbeit weiter.
Ich habe keine Langweile und werde sie auch nicht haben. In Esslingen ist unser Motto „ ZU HAUS AM NECKAR“ – um allen Hilfestellung bei der Orientierung und Integration in der neuen Heimat zu geben.
Sie können uns in Esslingen im Bürgerhaus in der Weilstr.8 (Pliensauvorstadt) gerne besuchen:
Am Dienstag ab 17.00 Uhr und am Freitag ab 15.00 Uhr können Sie unsere Angebote in Anspruch nehmen. Groß und Klein werden zu Tanzstunden oder zum Theaterspielen eingeladen. Der Seniorentreff wird noch ausgebaut.
Für Kleinkinder gibt es eine Kunsterziehung, wo sie spielerisch die Grundlagen der russischen Sprache, Mathematik, Musik, Tanz und Kunst lernen können. Für Vorschulkinder wird im September mit einer Deutschlehrerin Vorschulunterricht im Zollbergcafe´ stattfinden. Die Schulkinder können sich für die Hausaufgaben in Deutsch, Englisch und Mathe melden. [Erna Pacer]