In meinem Leben gab es glückliche Momente, an die ich gerne zurück denke. Fast noch wichtiger finde ich, wenn ich auf mein Leben schaue, dass meine Kinder gesund sind und aus allen was geworden ist. Dass sich meine gesund-heitlichen Erschwernisse in Grenzen halten. An den Schönheiten der Natur freue ich mich und natürlich an meinen Enkeln. (Brigitte Siemes, 72)
Gute Frau Essmann
Weihnachten 1947. In Essmanns Dorfladen sah ich ein Geschenk das meiner Mutter vielleicht Freude bereiten würde. Die blaue Schachtel mit goldener Kordel und der Aufschrift „Pralinen“ war faszinierend doch für mich unerschwinglich. Eine Mark sollte sie kosten. 60 Pfennige hatte ich gespart. “Haste 'ne Mark?“ Ich schüttelte den Kopf und hielt ihr meine Pfennige hin. Frau Essmann sah mich kleinen Flüchtlings-jungen an, nahm die Schachtel und drehte sie nach allen Seiten. „Kick mol an min Jung, die kost ja auch mal bloß sechs Groschen. Ja, nun gehört sie dir“. Ich war überglücklich. Unvergessene gute Frau Essmann. (Horst, 75)
Zu meinem Lebensglück gehören meine Tochter und meine Enkeltochter. Mit ihnen bin ich eng verbunden. Vor einem halben Jahr sind die beiden nach Paraguay ausgewandert. Ich war gerade acht Wochen zu Besuch um das Land, die Leute und die Lebensbedingungen dort kennen zu lernen und zu prüfen, ob das auch was für mich wäre. Das Land, die Herzlichkeit und Gelassenheit der Menschen dort hat mich überzeugt. Ich werde im Herbst zu meiner Tochter auswandern, um einen weiteren spannenden und glücklichen Abschnitt meines Lebens zu beginnen. Das mir diese Chance, noch einmal etwas ganz Neues zu beginnen, geboten wird, nenne ich Glück. (Uschi Grosse, 64)
Paraguay, Berg Arkati