Kleines Glück
Ende April 1945, wir waren bei Oma auf dem Land und wir mussten vorsichts-halber im Haus bleiben. Aber Neugier besiegt Angst und so stand ich ( 10 ½ Jahre) am Dorfweg als der erste Sieger, ein schwarzer GI, auf mich zukam und mir eine kleine Tafel Nestle –Schokolade in die Hand drückte. Ich kannte Schokolade eigentlich nur aus Erzählungen und war glücklich.
Dies hat meine deutsch-amerikanischen Beziehungen - positiv bis zum Nato-Doppelbeschluss - bis heute geprägt und habe es nie vergessen. (Heinz, 81)
Höchstes Glück ist, auf dem Balkon die Sonne hinter blühenden Obstbäumen untergehen zu sehen, während im Zimmer die Enkel Bachs Doppelkonzert auf ihren Geigen spielen....
Mit 16 träumte ich von einem vereinten Europa, einem "Europa der Vaterländer". 50 Jahre später stand ich in Brüssel auf dem Place du Luxembourg, von einer Sitzung des "Europäischen Freiwilligenzentrums" kommend. Einige Projekte, die volunteers aus ganz Europa zusammenbrachten, hatten wir zum Laufen gebracht . Das bedeutete: eine Einigung Europas auf Bürgerebene war auf dem Wege - und ich durfte daran mitarbeiten - die Illusion von damals wurde Wirklichkeit! Eine Welle des Glücks durchströmte mich...(Gisela Lucke, 72)